4. evangelische Kindertagesstätte Neu-Isenburgs:

Dekanat übernimmt Kita „Margareta Müller“

GRAFIK: GEWOBAU

Für die sich im Bau befindliche Kita „Margareta Müller“ im Baugebiet „Neue Welt“ hat die Stadt Neu-Isenburg mit dem Evangelischen Dekanat Dreieich-Rodgau einen Träger gefunden. Das teilte Erster Stadtrat Stefan Schmitt nach Abschluss der europaweiten Ausschreibung mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb mit. Die Auftragssumme für fünf Jahre beträgt 7,87 Millionen Euro.

12.12.2023 stk Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback

Von Holger Klemm

„Wir freuen uns, einen zuverlässigen und hoch kompetenten Partner für die Kinderbetreuung gefunden zu haben und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Dekanat“, sagt Schmitt. Keinen neuen Träger hat die Stadt dagegen bislang für das Familienzentrum in der Gartenstraße gefunden. Da gibt es nach Angaben des Ersten Stadtrates eine erneute Ausschreibung.

Für das Evangelische Dekanat wird die Johannesgemeinde die neue Kita betreiben. Sie ist bereits für die Kita Schillerstraße zuständig. Somit wird die neue Einrichtung in der Hugenottenstadt die vierte in gemeindeübergreifender Trägerschaft des Dekanats sein. Zwei weitere protestantische Kindertagesstätten befinden sich am Marktplatz sowie in Gravenbruch. Derzeit ist das Dekanat Träger von 18 evangelischen Kitas in der Region, in denen rund 400 Mitarbeitende insgesamt 1400 Kinder betreuen.

Voraussichtlich Anfang 2025 wird die Einrichtung im historischen Backsteingebäude der ehemaligen Branntweinmonopolverwaltung in der Schleussnerstraße 6 eröffnet. Platz ist für 136 Kinder in sieben Betreuungsgruppen. Da die Stadt seit Jahren einen steigenden Bedarf an Betreuungsplätzen sieht, wurde die Kita „Margareta Müller“ um 36 Plätze größer ausgelegt als erforderlich.

Die zuständige städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewobau rechnet mit Gesamtkosten für den Bau in Höhe von knapp 11,3 Millionen Euro. Diese sind in den Haushaltsplanungen ab 2025 berücksichtigt.

Die Stadt hat die Räume langfristig von der Gewobau angemietet. Der Name der Einrichtung stand bereits zu Beginn der Planungen fest: Sie soll, wie bereits berichtet, nach der Neu-Isenburger Hebamme Margareta Müller (1913 bis 1958) benannt werden. Als radelnde, ausgebildete und beeidigte Hebamme hat sie in Neu-Isenburg ganze 2 800 Mal Geburtshilfe geleistet.

Das ehemalige Wohn- und Verwaltungsgebäude wird für die Bedürfnisse einer Kindertagesstätte ausgerichtet. Durch das Anheben des Eingangsniveaus auf rund einen Meter über dem Gelände wird das Erdgeschoss barrierefrei zugänglich. Der ehemalige Durchgang wird zum zentralen Verteilerraum, der „Bewegungshalle“ und zum Übergang für den erdgeschossigen Außenbereich.

Auf zwei Geschossen werden die Gruppenräume um zentrale hölzerne Garderobenbereiche angeordnet, die immer einen Bezugspunkt bilden und den Kindern bei der Orientierung helfen sollen. Alle Geschosse sind barrierefrei über einen Aufzug erreichbar. Allen Gruppenräumen ist jeweils ein Bereich zugeordnet, der als Raum zum Spielen, aber auch zum Schlafen genutzt werden kann. Der bisherige Dachstuhl mit Abstellräumen wird zurückgebaut und als Außenspielfläche gestaltet. Ein Dachhaus dient zur Erschließung der Etage und schafft einen kleinen Lagerraum für Spielgeräte sowie ein WC und eine Teeküche. Das Dach wird in seiner alten Form interpretiert, indem es als große Pergola aus Stahlträgern über der gesamten Fläche gebildet wird.

Wo vorher der Seitenflügel lag, werden im Bereich der südlichen Fassade am Westflügel großflächige Verglasungen ergänzt, sodass helle und weitläufige Räume im Erdgeschoss ermöglicht werden. Der Seitenflügel im östlichen Teil bleibt erhalten.

Offenbach-Post, 21.11.2023